Aus dem Schulleben 52

Schüler des SBBZ Munderkingen im Kloster Blaubeuren
Die Mittelstufenklasse des SBBZ erlebte mit ihrer Lehrerin Deborah Wagner einen spannenden Tag in Blaubeuren.
Die Schülerinnen und Schüler besuchten das musikalische Theater „Der Heidehasenkrieg“, aufgeführt von Schülern des evangelischen Seminars.
Nach einer persönlichen Begrüßung des dortigen Schulleiters boten die Seminaristen eine überaus pfiffige und gelungene musikalische Vorstellung, basierend auf der Geschichte von James Krüss. Die jungen Darsteller entführten die Kinder ins Heidehasenreich, wo sich alle sangeswilligen jungen Hasenmänner einem Gesangswettbewerb stellten.
Die Erleichterung war groß und der Applaus stürmisch, als der junge Hase Lodengrün den Sängerwettstreit gewann, den Intrigen des Hasenministers und des
Direktors Wackelohr zum Trotz. Zur Erleichterung und großen Freude der Prinzessin durfte am Ende Lodengrün um ihre Hand anhalten.
Vor dem gemeinsamen Mittagessen im Refektorium stellte Johannes Körner,
ehemaliger Seminarist und Bundesfreiwilliger am Munderkinger SBBZ „seine“ Schule, das Internat, vor. Die Munderkinger Kinder durften so Einblicke gewinnen in eine Schule, die schon seit der Reformation besteht. Johannes Körner erzählte beim Gang durch die Räumlichkeiten, wie die Schüler und Schülerinnen des Internats miteinander arbeiten, vielfältige AG’s besuchen, ihre Freizeit gemeinsam verbringen, gemeinsame Andachten feiern und nur jedes 2. Wochenende nachhause fahren. Selbstverständlich wird in einer Internatsschule auch geschlafen, was sich die jungen Munderkinger so gar nicht für sich vorstellen konnten. Antonia durfte in einem der Gänge eine riesige Glocke läuten, die Schülerinnen und Schüler auch heute noch zu verschiedenen Anlässen zusammenruft.
Im Klosterhof erfuhren die Kinder noch von einem ganz eigenen Ritual der Schule. Neue Schüler werden sozusagen „getauft“, indem sie von den Älteren in den Johannesbrunnen geschubst werden.
Ulrich Körner, der selbst viele Jahre im Internat Lehrer war und nun am SBBZ in Munderkingen unterrichtet, erzählte sehr anschaulich und lebendig vom harten und kargen Leben der Benediktinermönche. Beim Besichtigen der Klosterkirche, des Kreuzgangs, eines prunkvollen Hochaltars und der Brunnenkapelle stellten die Kinder viele neugierige Fragen: Haben die Mönche im Kloster ihre Nahrungsmittel selbst hergestellt? Konnten sie das Kloster jemals wieder verlassen? Wo kam das Wasser her, das sich noch heute im Brunnen der Brunnenkapelle befindet?
Warum nennt man den kleinen Vorsprung an den hochgeklappten Sitzen im Chorgestühl der Klosterkirche „Bscheißerle“? Wurden die Mönche wirklich mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, um zu beten?
Herr Körner konnte auf all ihre Fragen antworten und wusste etwas zu erzählen.
Natürlich durften zum Schluss ein Spaziergang um den Blautopf und schöne Erinnerungsfotos nicht fehlen.
Der ereignisreiche Tag endete bei strahlendem Sonnenschein und einem leckeren Eis in der Hand. Auf dem Weg zum Bahnhof waren sich alle einig: Nach Blaubeuren kommen wir wieder!